Den Berufszweig der Wirtschaftsprüfung gibt es bereits seit 1931. Zur damaligen Zeit musste jemand, der den Beruf ausüben wollte, öffentlich bestellt und in eine Prüfgesellschaft eingetragen werden. Aus den ehemaligen zwölf Zulassungsstellen sind heute deutlich mehr geworden. Heute wird unter dem Begriff zum einen alle auszuübenden Tätigkeit verstanden und zum anderen die Prüfungen und Revisionen, mit der eine Wirtschaftsprüfer bei einem Unternehmen beschäftigt ist. Der Prüfer selbst ist extern bestellt und steht in keinem Angestelltenverhältnis mit dem zu prüfenden Betrieb. Er ist praktisch ein unbeteiligter Dritter mit speziellen Fachkenntnissen.
Fundament der Tätigkeiten sind insbesondere gesetzliche Vorgaben, bestimmte Normen und Verordnungen, die eingehalten werden müssen. Beauftragt wird der Prüfer anschließend per Werkvertrag, wobei in diesem auch Prüfungen festgelegt werden können, die mit gesetzlichen Vorgaben nicht unbedingt etwas zu tun haben. Aufgaben wie die Prüfung des Jahresabschlusses oder Depots sind jedoch durchzuführen, da diese fortlaufend passieren. Betriebswirtschaftlich prüfen muss man vor allem dann, wenn Firmen miteinander fusionieren oder eine AG aufgelöst wird. So werden dem Wirtschaftsprüfer im Laufe der Jahre immer mehr Tätigkeiten zugetraut. Unter anderem agiert er als Sachverständiger, Gutachter, Steuer- und Rechtsberater und treuhänderischer Verwalter. Zum Schluss jeder durchgeführten Prüfung wird die Wirtschaftsprüfung mit einem Bestätigungsvermerk abgeschlossen.
Wer selbst gerne Wirtschaftsprüfer werden möchte, muss zunächst ein abgeschlossenes Studium vorweisen können, eher man zum Staatsexamen zugelassen wird. Zudem wird eine dreijährige Berufserfahrung vorausgesetzt. Bei der Abschlussprüfung werden dann verschiedene Fragen aus 4 Bausteinen (Steuer-, Wirtschafts- und Berufsrecht sowie Punkt aus der Betriebs- und Volkswirtschaft und Unternehmensbewertung) abgefragt. Die Prüfung besteht dabei aus einem theoretischen und mündlichen Teil. Angehende Prüfer sollten auf jeden Fall ein gutes Verständnis für Zahlen und Gesetze mitbringen. Ebenso wichtig sind eine analytische Denkweise, selbstständiges Arbeiten und Kommunikationsfähigkeit. Die Wahrscheinlichkeit, nach dem Abschluss gleich einen Job zu finden, ist relativ hoch, da der Beruf sehr gefragt ist. Ebenfalls sind die Einstiegsgehälter nicht schlecht.
Um möglichst routiniert und schnell durch die Prüfung zu kommen, ist eine ordentliche Buchführung das A & O. In der Regel geschieht dies jeweils digital durch das Nutzen eines geeigneten Programmes. Alle Daten werden im Hintergrund auf einem Server gespeichert und können bei Bedarf jederzeit abgerufen werden. Auch Statistiken können erstellt werden. Praktisch wird jede Bewegung in einem solchen System angezeigt und man kann ebenso zu einem späteren Zeitpunkt die Daten auswerten, sollte es zu Unstimmigkeiten kommen. Zwar arbeiten viele Softwareprogramme recht qualitativ, dennoch gibt es Unterschiede in der Qualität und Handhabung. Ratsam ist es darüber hinaus, seine eigenen Daten für die Wirtschaftsprüfung in regelmäßigen Abständen auf Aktualität zu untersuchen. Ein Wirtschaftsprüfer übernimmt hierfür nämlich keinerlei Haftung.